Hessens Integrationsminister in der Kritik

Der hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn ist durch eigene Aussagen stark in die Kritik geraten.

Gegenüber der "Frankfurter Neuen Presse" sagte der Vize-Ministerpräsident Hessens wörtlich: "Bei Philipp Rösler würde ich allerdings gerne wissen, ob unsere Gesellschaft schon so weit ist, einen asiatisch aussehenden Vizekanzler auch noch länger zu akzeptieren."

Mittlerweile wird er von Rösler in Schutz genommen. Dieser sagte, Hahn sei über jeden Rassismusverdacht erhaben. Die Aussagen seien wohl missverständlich gewesen.

Mir persönlich stellt sich allerdings immer häufiger die Frage, was dies für ein Land ist, in dem ich lebe.

Da kann beinahe  niemand mehr so ganz genau zwischen Verfassungsschutz und NPD unterscheiden, verhindern doch V-Männer des Verfassungsschutzes immer wieder ein Verbot der Partei. Verhindern "Pannen" in Kommunikation und Aufklärung und mangelnde Transparenz die Aufklärungund Verhinderung der furchtbaren Verbrechen, die die NSU begangen hat.

Das Vertrauen der unter uns lebenden Ausländer, von denen wir doch so gerne ein hohes Maß an Integration fordern, wird massiv und nachhaltig durch das Vorgehen der Politik und staatlicher Organe gestört. Wie kann sich jemand in Deutschland sicher fühlen, wenn ihm täglich solche Abneigung oder auch Misstrauen oder - viel drastischer - solcher Hass entgegenschlägt. Wenn wir Integration fordern, so sind in erster Linie wir diejenigen, die Integration vorleben müssen. So heißt doch die Goldene Regel: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." (Maximilian Forschner u.a.: Lexikon der Ethik. 7. Auflage. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56810-7, S. 118; zitiert aus: wikipedia.org "Goldene Regel").

Die Aussagen des Herrn Hahn mögen anders gemeint gewesen sein, doch dürfte man wohl erwarten, dass einem sprachlich gut geschulten Politiker solche Entgleisungen nicht passieren.

Die Politik muss Vorbild sein für Integration und gegen Diskriminierung. Es heißt "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem andern zu!". Wenn man dies gründlich bedenkt, würde ich lieber in Deckung gehen...

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